Vortrag von Thomas Hagen im Rahmen der "Übungen im Vortragen mit Demonstrationen - Anorganische Chemie", WS 2001/2002

 

Gliederung:

 

Die Treibladung: Schwarzpulver

Historische Betrachtung

Das Schwarzpulver wurde vermutlich in Indien durch Zufall entdeckt. Es ist schon seit dem Jahre 1000 bekannt.  Sein Einsatz war damals hauptsächlich zu  friedlichen Zwecken, wie den großen Feuerwerken der Könige Ludwig XIV. und XV. im Barock und Rokoko. Im 13. Jahrhundert wurde die Mischung vom Franziskanermönch Berthold Schwarz verbessert.
Die Verwendung in der Pyrotechnik ist darauf hinauszuführen, dass Schwarzpulver gegenüber von anderen gewerblichen Sprengmitteln eine wesentlich niedrigere Detonationsgeschwindigkeit hat.

 

Bezeichnung

Zusammensetzung

Detonations-
geschwindigkeit (m/s)

Sprenggelatine

Nitroglycerin
Kollodiumwolle

7700

Wetter-Nobelit B

Nitroglycerin
Holzmehl
Ges. Kalksalpeterlösung
Ammonsalpeter
Kochsalz

5600

Ammonsalpeter

Ammonsalpeter

2500

Schwarzpulver

Kaliumnitrat
Holzkohle
Schwefel

300 - 500

Zusammensetzung

Die Zusammensetzung von Schwarzpulver variiert sehr stark je nach Verwendungszweck. Hiermit kann man zum Beispiel die Abbrandgeschwindigkeit ändern:  wird der Kaliumnitratgehalt erhöht, verbrennt das Pulver heftiger. Durch Erhöhung des Kohlenstoffgehalts verbrennt es langsamer, was zum Beispiel bei Raketentreibsätzen ausgenützt wird. Das bekannteste Mengenverhältnis von 75 : 15 : 10 ist nur ein Mittelmaß. In der Tabelle sind die Grenzen angegeben in denen die Zusammensetzungen schwanken. Auch wird eine Mischung von Kaliumnitrat und Holzkohle im Verhältnis 80 : 20 für bestimmte Zwecke verwendet.

 

Pyrotechnischer Name

Chemischer Name

Summenformel

Massenanteil

Einheit

Salpeter

Kaliumnitrat

KNO3

65 - 80

%

Holzkohle

Kohlenstoff

C

10 - 25

%

Schwefelblüte

Schwefel

S8

10 - 20

%

Chemische Reaktion

Bei der Verbrennung von Schwarzpulver laufen viele verschiedene Reaktionen, teilweise sehr komplexe, ab.
Im Folgenden sind die wichtigsten zusammengestellt.

Hauptgleichungen:

S + 2 KNO3            K2SO4 + 2 NO

3 C + 2KNO3            K2CO3 + N2 + CO2 + CO

Das bei der Schwarzpulverreaktion entstandene Kaliumnitrit bildet mit Schwefel u.a. Distickstoffoxid.

Explosionsreaktionen:

N2O + CO            N2 + CO2  

NO + CO              1/2 N2 + CO2

Weitere Produkte (aus ca. 1kg Schwarzpulver)

 

 

2300 l Gas (710 l N2, 1130 l CO2, 280 l CO, 60 l CH4, 40 l H2 S, 80 l H2 bei 25° Celsius)

 

0,6 kg Rauch (290 g K2CO3, 110 g K2SO4, 125 g K2S2 O3, 30 g K2S2, 30 g KSCN,
15 g (NH4)2CO3)

 

Die Effektfüllung: Farbsätze

In Feuerwerkskörpern werden viele verschieden Effektfüllungen verwendet. Hier werden die Farbsätze behandelt und die Farben Rot, Grün und Blau vorgestellt. Man kann durchaus vielfältige Effekte durch verschiedene Verteilung der Sterne (so nennt man die zu kugelförmig oder zylindrisch gepressten Effektpulver) in Bomben, wie auch durch Übereinanderschichtung unterschiedlicher Pulvermischungen erzielen. Wen dies interessiert, kann den im unten angegebenen Literaturverzeichnis Link besuchen und sich die Bilder unter Gallery anschauen.

Komponenten verschiedener Mischungen

Farben

Chemikalien

rot

grün

blau

Kaliumperchlorat

  

  

60

Strontiumnitrat

65

  

 

Magnesium

15

32

 

Polyvinylchlorid

20

18

7

Bariumnitrat

  

50

 

Schwefel

  

  

5

Kupferhydroxidcarbonat

  

 

20

Bindemittel

  

 

8

Chemische Erklärung der Farbe

Durch Anregung wird ein Elektron in einen angeregten Zustand gebracht. Wenn es von der höheren Schale wieder in den Grundzustand zurückspringt, wird der zwischen beiden Schalen vorherrschende Energieunterschied in Form von Lichtemission frei.

Die Formel dazu lautet:      Lambda = h * c / dE

Experiment

Verbrennung von Bengalmischungen:

1. Die Mischung für den roten Farbsatz   2. Die Mischung für den grünen Farbsatz

 

75 g Stontiumnitrat

 

2,7 g Holzkohlepulver

 

32 g Schwefelblüte

 

63 g Kaliumchlorat

 

75 g Bariumnitrat

 

2,7 g Holzkohlepulver

 

32 g Schwefelblüte

 

63 g Kaliumchlorat

Vorsicht: Kaliumchlorat einzeln zermörsern und dann unter die anderen Bestandteile vorsichtig untermischen. Unter Reibung kann Kaliumchlorat mit Schwefel explodieren.

 

Vergleich Bombenbild und Raketenbild

Wenn man ein Feuerwerk mal etwas genauer betrachtet, dann kann man deutlich den Unterschied zwischen einer Bombe und einer Rakete feststellen. Dies kommt von einer kugelförmigen Explosion der Bombe, während bei der Rakete die Effektfüllung nur nach oben ausgeworfen wird.

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Raketenbild                        Bombenbild

Mit bestem Dank: Universität Bayreuth

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